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Mathematische Modellsammlung

Allgemein
BezeichnungMathematische Modellsammlung
UniversitätEberhard Karls Universität Tübingen
UniversitätsortTübingen
Museums- und SammlungsartNaturwissenschaft & Technik
Museums- und SammlungsformLehr- und Forschungssammlung
SammlungsschwerpunktMathematik · Wissenschaftsgeschichte
Externe Links
AdresseMathematische Modellsammlung
Fachbereich Mathematik
Auf der Morgenstelle 10 (Gebäude C, 4. Obergeschoss)
72076 Tübingen
ÖffnungszeitenMo bis Fr, 8.00 bis 20 Uhr
Kontaktfrank.loose@uni-tuebingen.de
Telefon: 07071 2972421

Prof. Frank Loose (Sammlungsbetreuung)
frank.loose@uni-tuebingen.de
Telefon: +49 (0) 7071 29 72898
BeschreibungIn der Mathematischen Modellsammlung sind etwa 250 mathematische Modelle, meist aus Gips, vereint. Auch Fadenmodelle und Modelle aus Pappe oder Draht gehören zum Bestand. Die meisten davon stammen aus der Zeit von etwa 1870 bis 1890. Die Sammlung wurde zu einem erheblichen Teil von Alexander Brill (1842–1935) aufgebaut, der von 1884 bis 1918 Ordinarius für Mathematik in Tübingen war. Zur Sammlung gehört ein Buch-Unikat mit Veröffentlichungen zu mathematisch besonders interessanten Modellen und mit historischen Katalogen von Modellverlagen. Ein Großteil der Modelle ist in einem Glasschrank im Mathematischen Institut ausgestellt. Zur Zeit (2016) wird eine Dauerausstellung zur Geschichte des Mathematischen Instituts (heute: Fachbereich Mathematik) erarbeitet. 
Stand der InformationenApril 2014
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDie Sammlung war komplett inventarisiert, nur sind die Inventarlisten "irgendwo" archiviert. Eine erneute Erfassung im Rahmen der elektronischen Datenaufnahme der Universitätsbibliothek hat bisher nicht stattgefunden (Stand: April 2009). 
Bedeutende Teilbestände
  • Modelle des Modellverlages Ludwig Brill
  
Geschichte
Ereignisse
  • Zwischen 1884 und 1917 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteIm Jahre 1869 wurde auf Betreiben von Hermann Hankel (1839-1873) das (zunächst provisorische) Mathematisch-physikalische Seminar begründet. Die Eröffnungssitzung fand am 31.12.1869 statt. Aus diesem Seminar ist das heutige Mathematische Institut hervorgegangen. Von 1869 bis 1971 war das Mathematische Seminar/Institut in der sogenannten Neuen Aula in der Tübinger Wilhelmstraße untergebracht, wenn auch nicht immer in denselben Räumen.

Die Modellsammlung des Mathematischen Instituts wurde größtenteils von Alexander Brill (1842-1935) aufgebaut, der von 1884 bis 1917 Ordinarius für Mathematik in Tübingen war. 1875 waren er und sein Kollege Felix Klein (1849-1925) als ordentliche Professoren der Mathematik an die Polytechnische Schule (ab 1877 Technische Hochschule) München berufen worden, wo sie u.a. eine bedeutsame Modellsammlung aufbauten. So wurde durch sie ein Modellierkabinett für Studierende und Mitarbeiter eingerichtet. Die hier stattfindenden Modellierübungen bildeten einen Zweig der Arbeit am Mathematischen Seminar der Schule. Die hierbei anfallenden speziellen handwerklichen Arbeiten wurden von einem Dreher und einem Gipsformer ausgeführt. Auf diese Weise entstanden zwischen 1877 und 1884 etwa 100 Modelle in München, von denen manche durch Abguss vervielfältigt und durch Vermittlung einer Buchhandlung vertrieben wurden. Bald darauf etablierten sich diverse Modellverlage in Deutschland. Brills Bruder Ludwig (1838-1886) gliederte 1877 der väterlichen Druckerei einen solchen Verlag an.

So entstand auch eine umfangreiche mathematische Modellsammlung in Tübingen. Noch 1960 standen die Modelle in zwei großen Glasschränken im Hilfsassistentenzimmer (Erdgeschoss der Neuen Aula, Gmelinflügel). Danach zog das Institut um. Dabei gingen einige Modelle zu Bruch oder ganz verloren, da in den Jahren 1970 - 2000 niemand ein sonderliches Interesse an den Modellen zeigte. Erst im Verlauf des letzten Jahrzehnts wuchs das Interesse wieder etwas an und kumulierte 2008 in eine von Dr. Gerhard Betsch (geb. 1934) gehaltene Vortragsreihe über "Alexander Brill und die mathematischen Modelle seiner Zeit".

Betsch 2006 
  
Publikationen
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