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Sammlung des Winckelmann-Instituts

Allgemein
BezeichnungSammlung des Winckelmann-Instituts
UniversitätHumboldt-Universität zu Berlin
UniversitätsortBerlin
Museums- und SammlungsartGeschichte & Archäologie
Museums- und SammlungsformLehrsammlung
SammlungsschwerpunktArchäologie · Klassische Altertumswissenschaft · Klassische Archäologie · Kunst
Externe Links
AdresseHumboldt-Universität zu Berlin
Kultur-, Sozial- und Bildungs­wissenschaft­liche Fakultät
Klassische Archäologie (Winckelmann-Institut)
Unter den Linden 6
10099 Berlin
ÖffnungszeitenFührungen auf Anfrage (E-Mail)
KontaktWinckelmann-Sammlung@hu-berlin.de
Telefon: (030) 20932363

Dr. Agnes Henning (Kustodin)
Agnes.Henning@hu-berlin.de
Telefon: +49 (0) 30 2093 2363

Jennifer Schechter (Studentische Mitarbeiterin)
Winckelmann-Sammlung@hu-berlin.de

Hannah Vogler
hannah.vogler@hu-berlin.de
Telefon: +49 (0) 30 2093 98127
BeschreibungDie Sammlung des Winckelmann-Instituts versteht sich als archäologische Lehrsammlung. Sie umfasst verschiedene antike Originale sowie Reproduktionen antiker Kunst, aber auch zahlreiche historische Fotografien und Archivalien zur Sammlungsgeschichte. Das Spektrum reicht von originalen Gefäßen und Terrakotten der griechischen Antike bis zu Gipsabgüssen berühmter Skulpturen.

Die Objekte der Sammlung sind fest in die archäologische Ausbildung der Studierenden eingebunden: Dabei werden sowohl die zeichnerische Dokumentation und Bestimmung von Originalen als auch die Konzeption und Realisierung von Ausstellungen gelehrt und trainiert.

Die Sammlung ist ebenso ein Ort der Forschung: Die Originale, Gipsabgüsse, historischen Repliken, Fotografien und Archivmaterialien liefern einzigartige Informationen, die am Winckelmann-Institut, aber auch in internationalen Fachkreisen erforscht werden. Ausstellungen präsentieren die Ergebnisse einem breiten Publikum. 
Stand der InformationenJanuar 2023
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDer Sammlungsbestand wurde seit 1852 in Inventarbüchern und auf Karteikarten vollständig erfasst. Ein Drittel der Objektangaben ist inzwischen in eine interne Datenbank übertragen worden. Die Abgüsse der Sammlung werden im Rahmen des Berliner Skulpturennetzwerkes digital zugänglich gemacht. 
Bedeutende Teilbestände
  • Rostocker Abguss-Sammlung (ehemals Schweriner Sammlung)
  • Sammlung von Reproduktionen bedeutender Originale
  
Geschichte
Ereignisse
  • Zwischen 1844 und 1861 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteDas Abgussmuseum des Winckelmann-Instituts war vor 1945 das international größte seiner Art gewesen. Begründet wurde diese Sammlung von Georg Loeschcke (1852-1915), der Reinhard Kekulé von Stradonitz (1839-1911) im Jahre 1911 auf dessen Lehrstuhl für Archäologie an der Berliner Universität folgte. Das Museum des Winckelmann-Instituts wurde in der Folge der Berufung von Georg Loeschcke 1912 gegründet, wenn auch noch nicht eröffnet. Gesammelt wurden sowohl Abgüsse klassischer Bildwerke als auch originale antike Kleinkunst. Die Anfänge der Sammlung des Winckelmann-Instituts gehen maßgeblich auf den Lehrapparat zurück, den Eduard Gerhard (1795-1867) nach seiner Berufung zum ordentlichen Professor 1844 im Zuge der Ausarbeitung von Unterrichtskonzepten für das archäologische Studium aufgebaut hatte. Der erste antike Abguss wurde von Gerhard 1861 angekauft. Mit „Beihülfe technischer Mittel“, wie Kupferstich, Steindruck und Galvanoplastik sollten das Studium der Kunstdenkmäler des Altertums erleichtert werden. Der Lehrapparat sollte nach Gerhard sowohl Bücher mit Abbildungen, Vorlegeblätter als auch „Hülfsmittel monumentaler Art“ wie Münzen, Gemmen, Abgüsse, Architekturmodelle und galvanoplastische Nachbildungen enthalten. In der Umsetzung der Berufungszusagen an Georg Loeschcke wurde das Hauptgebäude der Berliner Universität erweitert. Allein für die Sammlung des Archäologischen Instituts waren im zweiten Obergeschoss des neuen Westflügels fast 2.500 qm vorgesehen.

Im Jahre 1920 wurde die Sammlung in den entsprechenden Räumlichkeiten aufgestellt und 1921 wurde diese schließlich eröffnet. Ferdinand Noack (1865-1931) folgte 1916 auf den Lehrstuhl von Georg Loeschcke, der im Jahr zuvor verstorben war. Ab 1916 ließ Noack die angegriffenen Objekte der Abguss-Sammlung nach neuesten labortechnischen Verfahren reinigen. Diese Phase der Restaurierung dauerte bis 1921 und wurde erst kurz vor der Eröffnung der Sammlung abgeschlossen. Der gesamte Ausstellungsbereich bestand aus 24 in kräftigen Farben gehaltenen Räumen, von welchen sechs auf einer Hauptachse lagen und zu beiden Seiten weitere Räume angegliedert waren. Einige Räume wurden durch eine Lichtdecke von oben beleuchtet, andere hingegen erhielten ihr Licht durch Seitenfenster. Eine weitere Vergrößerung erfuhr die Sammlung während der Amtszeit von Gerhart Rodenwaldt (1886-1945) als Leiter des Archäologischen Seminars. Mithilfe der Berufungsmittel wurden zudem umfangreiche Foto- und Diabestände aufgekauft.

Die Olympischen Spiele von 1936 wurden von einer umfassenden Ausstellung der Grabungen in Olympia (1875-81) begleitet, die das Institut ins Licht der Öffentlichkeit rückte und zu weiteren Erwerbungen führte. Wurden die Museen auf der Museumsinsel schon zum Zeitpunkt des Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 geschlossen, blieb das Museum des Archäologischen Instituts trotz der Auslagerung einiger Bestände bis 1944 geöffnet. Im Jahre 1941 wurde das Institut auf Betreiben von Rodenwaldt umbenannt in „Winckelmann-Institut. Archäologisches Seminar und Museum der Gipsabgüsse“. Während des Krieges erlitt die Sammlung nur geringen Schaden, das Gebäude hingegen wurde stark zerstört. Bis 1948 wurde der Westflügel wieder aufgebaut. Schon für das Jahr 1947 war eine Wiedereröffnung des Museums geplant, doch wurde nach 1949 der Archäologie von Seiten der Universitätsleitung immer weniger Bedeutung zugeschrieben.

1948 ging Friedrich-Wilhelm Goethert (1907-1978), seit 1946 außerordentlicher Professor am Winckelmann-Institut, in den Westteil der Stadt an die Freie Universität und gründete dort das Archäologische Seminar. Im Jahre 1952 wurde dem Archäologischen Seminar der Freien Universität die Bibliothek des Winckelmann-Instituts der Friedrich-Wilhelm-Universität zugewiesen, soweit sie während des Zweiten Weltkrieges ausgelagert war und sich nach Kriegsende im Westen Deutschlands befand. Als Carl Weickert (1885-1975), seit 1947 kommissarischer Leiter des Winckelmann-Instituts, im Jahre 1949 sein Amt niederlegte, war die Sammlung ohne Leitung. In der Folge wurde das Museum 1951 schließlich aufgelöst und die Abgüsse und Artefakte in die Kellerräume des Pergamonmuseums abtransportiert.

Ludger Alscher (1916-1985), Leiter des Winckelmann-Instituts von 1952-81, bemühte sich um die erneute Aufstellung der Sammlung, auch, da 1958 der Großteil der Rostocker Abguss-Sammlung, ehemals Schweriner Sammlung, in die Berliner Abguss-Sammlung einging. In Rostock wurden zur Ausstellung der Abgüsse und Artefakte keine entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Zu einer erneuten Ausstellung der Berliner Sammlung kam es ebenso nicht, die Abgüsse wurden lediglich im Keller des Westflügels geduldet.

1969 wurde das Winckelmann-Institut als organisatorische Einheit aufgelöst und als Bereich Klassische Archäologie der Sektion Ästhetik/Kunstwissenschaften eingegliedert. 1977 mussten die Objekte selbst dort einer anderen Nutzung weichen und gelangten in den Keller des Pergamonmuseums. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Abgüsse aufgrund der unsachgemäßen Behandlung bereits großen Schaden genommen. Im Zuge der Wiedervereinigung und der Neuorganisation der Berliner Museen kam es 1993/94 zu einer umfangreichen Sichtung und Sicherung der Bestände der Sammlung. Die noch erhaltenen Bestände wurden in eine Lagerhalle nach Hohenschönhausen gebracht und dort eingelagert. Ein Teil der Räume des Museums, und somit ein Teil der Sammlung, konnte in den letzten Jahren unter großer Mühe der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Winckelmann-Instituts unter Leitung des klassischen Archäologen Veit Stürmer (1957-2013) wieder hergestellt werden und kommt heute ganz im Sinne von Eduard Gerhard wieder in der Lehre zum Einsatz. 
  
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Modell Olympias von Hans Schleif
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