Alle anzeigenSammlung der Jüngeren Urgeschichte und Archäologie des Mittelalters
Allgemein
Bezeichnung | Sammlung der Jüngeren Urgeschichte und Archäologie des Mittelalters |
Universität | Eberhard Karls Universität Tübingen |
Universitätsort | Tübingen |
Museums- und Sammlungsart | Geschichte & Archäologie |
Museums- und Sammlungsform | Lehrsammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Archäologie · Geschichtswissenschaft · Ur- und Frühgeschichte |
Externe Links | |
Adresse | Alte Kulturen Sammlungen im Schloss Hohentübingen Burgsteige 11 72072 Tübingen |
Öffnungszeiten | Mi bis So, 10 bis 17 Uhr Do, 10 bis 19 Uhr |
Kontakt | joerg.petrasch@uni-tuebingen.de Telefon: 07071 2975456 Dr. Jörg Petrasch joerg.petrasch@uni-tuebingen.de Telefon: +49 (0) 7071 2975 5456 |
Beschreibung | Die Lehrsammlung des Instituts wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Robert Rudolf Schmidt, damaliger Leiter des Urgeschichtlichen Forschungsinstituts, angelegt. Bei der Auswahl der Sammlungsobjekte war die Ausbildung der Studierenden das wichtigste Kriterium. Daneben beherbergt die Sammlung auch einige Komplexe von überregionaler kulturgeschichtlicher Bedeutung. Sie werden in der Schausammlung gezeigt und unter forschungsgeschichtlichen Aspekten erläutert. Dabei handelt es sich vor allem um die Funde aus Ausgrabungen der jungsteinzeitlichen und spätbronzezeitlichen Feuchtbodensiedlungen am Federsee, die Teil des UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten“ sind. Außerdem werden die eisenzeitlichen befestigten Siedlungen Heuneburg an der oberen Donau und Heidengraben bei Grabenstetten auf der Schwäbischen Alb präsentiert. |
Stand der Informationen | Januar 2012 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Die Sammlung ist nahezu vollständig erfasst (Stand: März 2009). Die Erfassung erfolgt auf Karteikarten und in Inventarbüchern. Die Funde sind veröffentlicht, ein Bestandskatalog gibt es aber nicht. Die Erfassung erfolgte von 1920 bis 1975. Eine Digitalisierung der Objekte ist für die nahe Zukunft geplant. |
Bedeutende Teilbestände | Es gibt keine Informationen zu Teilbeständen. |
Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die Sammlung des Instituts für Vor- und Frühgeschichte der Universität Tübingen geht auf die Bemühungen von Robert Rudolf Schmidt (1882-1950) zurück. Dieser wurde 1907 mit einer Studie zu einer Ausgrabung in der Sirgensteinhöhle auf der Schwäbischen Alb promoviert und 1912 mit einer Arbeit über das Paläolithikum in Deutschland habilitiert. Ab 1912 in Tübingen tätig, bemühte sich Schmidt am Geologischen Institut um den Aufbau eines ur- und frühgeschichtlichen Instituts. Schon 1896 hatte der Geologe Ernst von Koken (1860-1912) in Tübingen Vorlesungen zur Urgeschichte des Menschen gehalten. Nachdem das Urgeschichtliche Forschungsinstitut im Jahr 1921 eingerichtet und die Urgeschichte damit als Promotionsfach zugelassen wurde, konnte sich Schmidt 1925 als Vorstand des Instituts etablieren. In den 20er und 30er Jahren gelang es ihm auf höchst erfolgreiche Weise, eine umfassende Lehrsammlung anzulegen, für die seine eigenen paläolithischen Ausgrabungen die Grundlage bildeten, die durch Geschenke und Tausch von Objekten sowie den Ankauf von Gipskopien und Abgüssen immer wieder erweitert werden konnte. Mit schließlich 20.000 Objekten vermittelte sie einen umfassenden Überblick über die damalige Ur- Und Frühgeschichte. Im Jahre 1927 umfasste die Ausstellung der Sammlung bereits 78 Vitrinen, die in sechs großen Sälen in Schloss Hohentübingen ausgestellt wurden. Die Einrichtung einer Modellwerkstatt erlaubte fortan die Anfertigung von Modellen, die die Ergebnisse der Ausgrabungen veranschaulichten. Dass das Museum zu einem Publikumsmagneten wurde, lag sicherlich auch an den intensiven Bemühungen, mit Hilfe von Schautafeln, Diagrammen und Bildern die Zeit der Ur- und Frühgeschichte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. 1935 wurde Gustav Riek (1900-1976), ein Schüler Schmidts, am Urgeschichtlichen Forschungsinstitut zum außerordentlichen Professor für Urgeschichte berufen; er übernahm gleichzeitig die Leitung der Sammlung. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt sie keine nennenswerten Schäden und konnte im Jahre 1958 ohne konzeptionelle Änderungen feierlich wiedereröffnet werden. Allmählich aber verschob sich die Schwerpunktsetzung der Institutsmitarbeiter in Bezug auf die Vermittlung ihrer Forschung an die Öffentlichkeit. Die Öffentlichkeitsarbeit verlor an Bedeutung und wurde dem wissenschaftlichen Dialog mit anderen Experten nachgestellt. Im Zuge der Restaurierung des Schlosses Hohentübingen musste die Sammlung ab 1979 für beinahe zwei Jahrzehnte für das Publikum geschlossen werden. Seit ihrer Wiedereröffnung im Jahre 1997 wird der Öffentlichkeit zwar ein wesentlich kleinerer, dafür aber didaktisch neu konzipierter Ausschnitt der Sammlung präsentiert. |
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