Informationssystem zu Sammlungen und Museen
an deutschen Universitäten
Diese Anwendung wird nicht mehr gepflegt. Aktuelle Daten können im Portal der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland abgerufen werden.

Alle anzeigen
Modellkammer der Universität Göttingen*

Allgemein
BezeichnungModellkammer der Universität Göttingen*
Besonderer Status*Aufgelöst
UniversitätGeorg-August-Universität Göttingen
UniversitätsortGöttingen
Museums- und SammlungsartNaturwissenschaft & Technik
Museums- und SammlungsformHistorische Sammlung
SammlungsschwerpunktArchitektur · Mathematik · Verfahrenstechnik · Wirtschaftswissenschaften · Wissenschaftsgeschichte
Externe Links
AdresseStädtisches Museum Göttingen
Ritterplan 7/8
37073 Göttingen 
BeschreibungDie Modellkammer der Universität Göttingen ist bis auf 23 erhaltene Modelle, die sich heute im Städtischen Museum Göttingen und zum Teil wieder an der Universität befinden, nicht mehr erhalten.
Die Sammlung umfasste Modelle von technischen Anlagen und Maschinen, vor allem aus dem Bereich Wasserbau und Montanindustrie, Modelle von Bauwerken sowie mathematische Geräte bzw. Instrumente.

Die Modelle dienten der Präsentation technischer Vorgänge, aber auch der Anschauung und des Studiums architektonischer Stile und Details. So gab es im Einzelnen Modelle von Wohn- und Arbeitshäusern, Brücken und Mühlen, Festungen und Militärgerät sowie landwirtschaftlichen Arbeitsmaterialien und Gerätschaften zur Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Güter.

Zur Sammlung gehörte ebenfalls ein aus England stammendes Schiffsmodell. Johann Stephan Pütter beschreibt in seinem 1765 erschienenen Werk "Versuch einer academischen Gelehrtengeschichte von der Georg-August-Universität zu Göttingen" das Modell ausführlich. Das Modell ging in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an die Technische Hochschule Hannover. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte dem Modell auch ein Original zugewiesen werden: Der Vergleich ergab, dass es sich wohl um das Linienschiff "Royal George" handelt, welches ab 1715 diesen Namen trug.

Neben den Modellen finden sich aber auch wissenschaftliche Instrumente und Geräte.

Die Modellkammer ist vor allem durch Schenkungen im Bestand gewachsen. Es verwundert daher nicht, dass sie mitunter wie ein Sammelsurium aus der Zeit der Kunstkammern wirkt, weniger wie eine universitäre Lehrsammlung. 
Stand der InformationenJuni 2012
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDie noch vorhandenen Modelle sind erfasst und erschlossen und finden sich innerhalb dieses Datenbankprojektes wieder. 
Bedeutende Teilbestände
  • Teile der Sammlung von Johann Beckmann (1739-1811)
  • Instrumenten-Sammlung von Bernhard Friedrich Thibaut (1775-1832)
  • Heute noch im Magazin des Städtischen Museums Göttingen erhaltene Modelle:
    • Modell eine Schöpfrades mit Antriebseinrichtung
    • Modell einer Bockwindmühle
    • Modell einer Ramme ("Rammbär")
    • Modell einer Ramme (um 1770/80)
    • Modell einer Stampfmühle mit Handkurbel
    • Modell einer Stellung einer Belagerungsbatterie für den Festungskampf (um 1750)
    • Modell einer Treppe mit zwei Podesten
    • Modell eines Festungsausschnitts (Lünette)
    • Modell eines Festungsausschnitts mit Bastionen, Kurtine, Graben und Glacis
    • Modell eines Oberharzer Hochofens
    • Modell eines Pochwerkes mit Wasserrad
    • Modell eines Schmelzofens
    • Modell eines Schöpfrades (Durchmesser 109 cm)
    • Modell eines Schöpfrades (um 1750)
    • Modell eines Teils eines Festungsgrabens (um 1750)
    • Modell eines Walkenmühlwerks mit Dachstuhl

  • Heute am 1. Physikalischen Institut der Universität Göttingen erhaltene Modelle
    • Modell eines Bleitreibofens mit Bläsebälgen und Wasserrad
    • Modell eines Aufbereitungswerks für Erze mit Pochwerk, Mahlwerk und Sieben
    • Modell eines Steinmahlganges mit Sichtwerk
    • Modell eines doppelten Baggerwerks ("Paternosterwerk") auf Rädern
    • Modell eines wasserbetriebenen doppelten Pumpwerkes
    • Modell eines Pochwerkes mit Mühlgerinne und zwei oberschlächtigen Wasserrädern
  
Geschichte
Ereignisse
  • Zwischen 1737 und 1763 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
  • 1884 Beendung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteMit der Eröffnung der Universität Göttingen 1737 gelangte das Modell der Schleuse von Hameln, einem der größten Bauprojekte Kurhannovers im 18. Jahrhundert, an die Universität. Der Grundstock für eine Sammlung war in der Absicht gelegt, dieses und zukünftige Modelle in der Lehre zu verwenden und als Kuriosität zu verwahren.

Die ersten Verantwortlichen für die Modelle waren der Mathematiker Johann Friedrich Penther (1693-1749) sowie der Arzt, Mathematiker und Physiker Johann Andreas von Segner (1704-1777). Dass diese Gelehrten die Modelle aber Ihrer Bestimmung nach benutzen, kann angezweifelt werden, da sie in den 1860er Jahren meist noch verpackt und unbenutzt herum standen und zum Teil unbrauchbar wurden.

Maßgeblich am Aufbau der Modellsammlung beteiligt waren daher erst die Mathematiker Albrecht Ludwig Friedrich Meister (1724-1788) und Abraham Gotthelf Kästner (1719-1800). Sie erfassten die Modelle, und stellten Überlegungen zu Erhalt und Nutzung der Modelle in der universitären Lehre an.

Die Modellkammer speiste sich vor allem durch große Schenkungen. So befanden sich in den Bibliotheken von Joachim Heinrich von Bülow (1650-1724) und Johann Friedrich von Uffenbach (1687-1769) Modelle und wissenschaftliche Instrumente, meist optische und vermessungstechnische Geräte.

Die Sammlung des Kameralisten, Technologen und Ökonomen Johann Beckmann (1739-1811) wurde 1817 von der Universität angekauft, sie kam aber erst in den 1830er Jahren zur Modellkammer.

Der Professor für Mathematik Bernhard Friedrich Thibaut (1775-1832) schenkte der Universität 1832 seine Sammlung von Instrumenten mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass diese an die Modellkammer kommen soll.

Die gesamte Kollektion war von Anfang an von permanenter Raumnot bedroht. Aber nicht nur dieser Aspekt führte letztendlich zur Auflösung der Sammlung, sondern der allgemeine technologische Wandel brachte die Abseitsstellung der Modelle und damit ihre allmähliche Zerstörung mit sich.

Heute werden noch 23 Modelle aus der Modellkammer der Universität im Städtischen Museum Göttingen bzw. im 1. Physikalischen Institut der Universität aufbewahrt.Sechs Modelle wurden bis 2010 noch in der ständigen Ausstellung des Museums zur Universitätsgeschichte gezeigt, die aber mittlerweile wegen Renovierung abgebaut wurde. 
  
Publikationen
Publikationen
  
Modelle
Modell der
Modell der "Royal George" von 1715
Modelle von Maschinen, Fahrzeugen, Geräten und Instrumenten
Modell einer Belagerungsbatterie für den Festungskampf
Modell einer Belagerungsbatterie für den Festungskampf
Modelle von Bauwerken und baulichen / technischen Anlagen
Modell einer Bockwindmühle
Modell einer Bockwindmühle
Modelle von Bauwerken und baulichen / technischen Anlagen
Modell einer Ramme (
Modell einer Ramme ("Rammbär")
Modelle von Maschinen, Fahrzeugen, Geräten und Instrumenten
Modell einer Ramme (um 1770/80)
Modell einer Ramme (um 1770/80)
Modelle von Maschinen, Fahrzeugen, Geräten und Instrumenten
Modell einer Stampfmühle mit Handkurbel
Modell einer Stampfmühle mit Handkurbel
Modelle von Maschinen, Fahrzeugen, Geräten und Instrumenten
Modell einer Treppe mit zwei Podesten
Modell einer Treppe mit zwei Podesten
Modelle von Bauwerken und baulichen / technischen Anlagen
Modell eines Aufbereitungswerks für Erze
Modell eines Aufbereitungswerks für Erze
Modelle von Bauwerken und baulichen / technischen Anlagen

»» Alle 24 Modelle aufrufen