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Numismatische Sammlungen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Allgemein
BezeichnungNumismatische Sammlungen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
UniversitätHeinrich-Heine-Universität Düsseldorf
UniversitätsortDüsseldorf
Museums- und SammlungsartGeschichte & Archäologie
Museums- und SammlungsformLehr- und Forschungssammlung
SammlungsschwerpunktGeschichtswissenschaft · Klassische Altertumswissenschaft · Numismatik
Externe Links
AdresseHeinrich-Heine Universität
Historisches Seminar III
Lehrstuhl für Alte Geschichte
Universitätsstr. 1
40225 Düsseldorf
ÖffnungszeitenDie Sammlung ist auf Anfrage zugänglich.
Kontaktaltegeschichte@phil-fak.uni-duesseldorf.de

Dr. Johannes Wienand
johannes.wienand@uni-duesseldorf.de
Telefon: +49 (0) 211 81 12994

Dr. Katharina Martin (NUMiD)
katharina.martin@uni-duesseldorf.de
Telefon: +49 (0) 211 81 14065

Felix Wunder (Digitalisierung)
Felix.Wunder@hhu.de
Telefon: +49 (0) 211 81 12997
BeschreibungDie Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf verfügt über eine der umfangreichsten und vielfältigsten universitären Lehr- und Studiensammlungen antiker Münzen und Medaillons in Deutschland. Einschließlich der Nachbildungen und Abdrücke umfassen die Bestände etwa 23.000 numismatische Objekte. Die Sammlung ist von hohem wissenschaftlichem Wert und kann in ihrer Gesamtheit in der Lehre eingesetzt werden.

Der Großteil der Sammlung wird vom Lehrstuhl für Alte Geschichte in einem speziell eingerichteten Tresorraum verwahrt. Ein Teil der Sammlung ist in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf untergebracht. Die Gipsabdrücke befinden sich in den Räumen des Lehrstuhls für Alte Geschichte. Den Grundstock der numismatischen Bestände bildet eine (laut Inventur vom Herbst 2004) 1.816 Stück umfassende Sammlung, die sich – mit einem Schwerpunkt auf hellenistischen und römischen Städteprägungen und der Münzprägung der römischen Kaiserzeit – über die gesamte griechisch-römische Münzprägung erstreckt. Die Sammlung enthält auch knapp 200 galvanoplastische Nachbildungen wertvoller Exemplare der griechisch-römischen und vorderasiatischen Münzprägung sowie eine Reihe antiker und neuzeitlicher Fälschungen. Drei weitere wertvolle Sammlungen ergänzen die numismatischen Bestände: Die 4.628 Silber- und Bronzestücke umfassende Sammlung von Dr. Erich Roth mit Schwerpunkt auf der römischen Reichsprägung der Zeit von Septimius Severus bis in die Spätantike, ferner eine Dauerleihgabe von 999 Münzen aus dem umfangreichen Schatzfund von Brauweiler sowie schließlich eine weitere Dauerleihgabe von 250 lykischen Silbermünzen der archaischen und klassischen Zeit aus dem Besitz von Ermano Winsemann Falghera. Zu den Düsseldorfer Beständen numismatischer Objekte zählt neben den genannten Sammlungen wertvoller Originalzeugnisse auch die deutschlandweit umfangreichste Universitätssammlung an Gipsabdrücken kleinasiatischer Prägungen (etwa 16.000 Stück). 
SonstigesDie Sammlung Winsemann-Falghera wird von der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf verwahrt. Teile daraus können aber für Zwecke der Forschung und Lehre temporär auch an den Lehrstuhl für Alte Geschichte verlegt werden. 
Stand der InformationenJanuar 2014
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungInsgesamt umfassen die vier Sammlungen heute 7.693 numismatische Objekte. Hiervon sind 4.684 bereits wissenschaftlich aufgearbeitet, 3.009 müssen aktuell noch erfasst und dokumentiert werden, wobei die unbestimmten Objekte sämtlich zur Sammlung Roth zählen. Etwa ein Drittel aller Düsseldorfer Münzen ist bereits in der ein oder anderen Weise publiziert und der numismatischen Forschung damit problemlos zugänglich: Vollständig in Printform publiziert sind die Sammlungen Winsemann-Falghera und Brauweiler. Die Sammlung Roth ist in Teilen publiziert: Sie wird in insgesamt fünf Bänden veröffentlicht, hiervon ist der erste Band bereits erschienen, der zweite Band liegt in Form eines weitgehend druckfertigen Manuskriptes vor, der dritte Band ist in Arbeit, die übrigen Bände sind in Planung. Zahlreiche Objekte der Lehr- und Studiensammlung schließlich wurden in diversen numismatischen und historischen Studien berücksichtigt; für interne Zwecke ist diese Kollektion zudem in Gänze in einer Datenbank systematisiert, eine Gesamtpublikation in Printform ist allerdings nicht geplant. 
Bedeutende Teilbestände
  • Sammlung hellenistischer und römischer Städteprägungen und der Münzprägung der römischen Kaiserzeit (Lehr- und Studiensammlung)
  • Sammlung von Dr. Erich Roth
  • Teile des Schatzfundes von Brauweiler
  • Teile der Sammlung von Ermano Winsemann Falghera
  
Geschichte
Ereignisse
  • Zwischen 1971 und 1972 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteDie Geschichte der numismatischen Sammlungen an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf beginnt im Wintersemester 1971/1972 mit der Berufung von Prof. Dr. Dietmar Kienast (geb. 1925) auf den Lehrstuhl für Alte Geschichte. Beim Aufbau der Sammlungsinfrastruktur wurde Kienast von Dr. Otfried von Vacano unterstützt, der bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2004 als Kustos für die numismatischen Sammlungen verantwortlich war.

Der Aufbau der Sammlung erfolgte durch verschiedene Kanäle. Schon früh formierte sich eine Gruppe regionaler Privatsammler, die sich mit wiederholten Schenkungen am Aufbau der Sammlung beteiligt haben. Darüber hinaus wurden antike Münzen anfangs gezielt auch mit Restmitteln der Betriebs- und Geschäftsausstattung angekauft, die gegen Jahresende noch verfügbar waren. Im Jahr 1990 floss als dauerhafte Leihgabe aus dem Nachlass von Dr. Reinhard und Emmi Heynen ein Teil einer Antikensammlung ein. So entstand über die Jahre eine Lehr- und Studiensammlung, die sich über die gesamte griechisch-römische Münzprägung erstreckt – mit einem Schwerpunkt auf hellenistischen und römischen Städteprägungen und der Münzprägung der römischen Kaiserzeit.

Dr. Ruprecht Ziegler – von 1974 bis 1995 wissenschaftlicher Angestellter am Düsseldorfer Lehrstuhl für Alte Geschichte und anschließend bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2010 Professor für Alte Geschichte an der Universität Duisburg – hat die Sammlung durch die Erstellung von Abgüssen speziell kilikischer Prägungen, die nun auch weltweit aus unterschiedlichsten Sammlungen zusammengetragen wurden, gezielt erweitert und zu einer primär forschungsorientierten Abgusskollektion ausgebaut.

Den bei weitem größten Teil der numismatischen Sammlungen an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf macht eine insgesamt 4.628 Silber- und Bronzestücke umfassende Kollektion mit Schwerpunkt auf der römischen Reichsprägung der Zeit von Septimius Severus bis in die Spätantike aus, die von Dr. Erich Roth (gest. 1978) aufgebaut worden ist, einem in Düsseldorf praktizierenden Arzt und Privatsammler. Der Sammler stand in engem Kontakt zum Lehrstuhl für Alte Geschichte und hat – zur Überraschung aller Beteiligten – bei seinem Tod im Jahr 1978 der althistorischen Abteilung seine gesamte Sammlung testamentarisch vermacht.

Die beiden bereits erwähnten Sammlungen wurden durch zwei Leihgaben aus Privatbesitz ergänzt. Dazu zählen die circa 250 sehr gut erhaltenen, wertvollen und wissenschaftlich interessanten lykischen Silbermünzen der archaischen und klassischen Zeit aus dem Privatbesitz von Ermano Winsemann Falghera sowie die römischen Prägungen aus einem Schatzfund, der im Jahr 1971 in Brauweiler bei Köln gemacht wurde.

Die Sammlungen wurden und werden konsequent in der Lehre genutzt. Die Vorlesungsverzeichnisse der Universität verzeichnen alleine in den zweiunddreißig Jahren von 1972 bis 2004 nicht weniger als 70 genuin numismatische Lehrveranstaltungen. Den Großteil der bisher gehaltenen numismatischen Lehrveranstaltungen machen Einführungen und Bestimmungsübungen aus. Für Veranstaltungen dieser Art konnte mit der sukzessiven Erweiterung der Sammlungsbestände in zunehmendem Maße auf Originale zurückgegriffen werden, und auch mit der Diathek und der Gipsabgusssammlung wurde gearbeitet. Folgerichtig wurden die antiken Münzen der Düsseldorfer Sammlungen auch in Prüfungen eingesetzt, und aus der Arbeit mit dem Material gingen zudem einige Abschlussarbeiten hervor.

Daneben wurden Objekte der Sammlungen für Ausstellungen verwendet, z.B. 1979 für „Mithradates und Rom. Antike Münzen“ oder 1982 „Römische Münzen aus Brauweiler“.

Die Kustodenstelle wurde nach Vacanos Pensionierung im Jahr 2004 mit einem regulären Lehrdeputat ausgewiesen, später wurde die Stelle gar befristet, was Aufbau und Pflege der Sammlung einschränkte. 2013 wurde die Stelle entfristet. Das bietet dem jetzigen Sammlungsverantwortlichen Dr. Johannes Wienand perspektivisch mehr Möglichkeiten für Erhalt und Pflege der Münzsammlungen.

Quelle: Johannes Wienand 
  
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