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Botanischer Garten

Allgemein
BezeichnungBotanischer Garten
UniversitätPhilipps-Universität Marburg
UniversitätsortMarburg
Museums- und SammlungsartNaturgeschichte/Naturkunde
Museums- und SammlungsformBotanischer Garten/Arboretum
SammlungsschwerpunktBiologie · Botanik
Externe Links
AdressePhilipps-Universität Marburg
Botanischer Garten Marburg
Karl-von-Frisch-Str. 6
35032 Marburg
Öffnungszeiten1. April bis 30. April: 9 - 17 Uhr; 1. Mai bis 15. September: 9 - 18 Uhr; 16. September bis 15. Oktober: 9 - 17 Uhr; 16. Oktober bis 1. April: 9 - 15 Uhr; Führungen nach Vereinbarung
Kontaktbot.gart@staff.uni-marburg.de

Marion Reich (Sammlungsbetreuerin)
reichm@staff.uni-marburg.de
Telefon: +49 (0) 6421 2825439

Dr. Andreas Titze (Direktor)
titze@staff.uni-marburg.de
Telefon: +49 (0) 6421 28 21507

Britta von Daacke
brbritta.vondaacke@staff.uni-marburg.de
daacke@staff.uni-marburg.de
Telefon: +49 (0) 6421 28 25440
BeschreibungDie Anlage des Marburger Botanischen Gartens auf den Lahnbergen bemisst ca. 20 ha. Fläche. Neben „klassischen“ botanischen Abteilungen wie dem Alpinum (1 ha), einer systematischen Abteilung, einem Heil- und Nutzpflanzengarten und dem relativ kleinen, allein Demonstrationszwecken dienenden Arboretum (Schwerpunkt: Nadelgehölze) beherbergt das Freiland auch ausgefallene Sammlungen. In der „Farnschlucht“ wird die arten- und individuenreichste Farnsammlung Deutschlands unterhalten. Sie umfasst ein Sortiment von mehr als 80 verschiedenen Arten und mehr als 60 Farnhybride und Farnvarietäten. Die Abteilung „Biologische Gruppen“ zeigt Beispiele zur Blütenbiologie und zu unterschiedlichen Wuchsformen. Ebenfalls erwähnenswert sind die Rhododendren- und Frühlingswälder.
Der Gewächshausanlage umfasst neun Schauhäuser, von denen acht öffentlich zugänglich sind: Das Ausstellungshaus, das Australienhaus, das Farnhaus, das Kanaren- und Lorbeerhaus, das Nutzpflanzenhaus, das Sukkulentenhaus, das Tropenhaus sowie das Wasserpflanzenhaus. Lediglich das Karnivorenhaus ist der ausschließlich universitären Nutzung vorbehalten. Zusätzlich belebt wird der Komplex durch angesiedelte Tiere: Chinesische Rotbauchunken im Farnhaus, Pfeilgiftfrösche und Kuba-Pfeiffrösche im Tropenhaus, Gespenstschrecken im Australienhaus, Leopardgeckos im Sukkulentenhaus und Achatschnecken im Nutzpflanzenhaus. Zwei Murmeltiere sind seit 2006 im Freigehege des Alpinums beheimatet.
Eine außergewöhnliche historische Attraktion befindet sich am südlichen Ende des Botanischen Gartens. Hier wurde eine Gruppe von Hügelgräbern freigelegt und überdacht, die überwiegend aus der sog. Urnenfelder-Kultur der jüngeren Bronzezeit um 1000 v. Chr. erhalten geblieben sind.

Melzheimer; Website des Gartens 
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDie Sammlung ist vollständig in einer Datenbank erfasst, die nach Auskunft des Leiters (Stand: April 2009) bald online verfügbar sein wird. 
Bedeutende Teilbestände
  • Parasitische Blütenpflanzen (26 Arten), gegr. 1996
  • Alpine Pflanzen Neuseelands (343 Arten), gegr. 1988
  • Kanarische Inseln, von der Trockenzone bis zum Lorbeerwald (240 Arten), gegr. 1970
  • Anthurium-Arten Mittelamerikas (61 Arten), Schwerpunkte: Regenwald, Costa Rica, gegr. 1988
  • Freilandfarne (137 Arten), gegr. 1970
  • Masdevallia-Arten Südamerikas (48 Arten), gegr. 1980
  • Pelargonium-Arten Südafrikas (50 Arten), gegr. 1975
  • Peperomia-Arten Mittelamerikas (63 Arten), Schwerpunkte: Regenwald, Costa Rica, gegr. 1981
  • Schutzsamlmungen: 30 - 40 einheimische Arten; 15 - 20 exotische Arten
  
Geschichte
Ereignisse
  • Zwischen 1961 und 1977 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
GeschichteAls die Lehr- und Forschungseinrichtungen der Universität Marburg in den 1960er Jahren den ständig wachsenden Studentenzahlen nicht gerecht werden konnten und die Auslagerung bestimmter Fachbereiche nötig wurde, wurde auch die Verlegung des in der Stadtmitte Marburgs gelegenen „Alten Botanischen Gartens“ unumgänglich. Unter der Leitung des Staatlichen Hochschulbauamtes, vertreten durch die leitenden Direktoren K. Schneider und Heinrich Nitschke, entstand in dem Zeitraum zwischen 1961 und 1977 die neue, 20 ha große Anlage des Botanischen Gartens auf den Lahnbergen. Mit der Gestaltung wurde Prof. Dr. Günther Grzimek (1915-1995), Kassel, beauftragt. Neben zahlreichen Firmen waren es maßgeblich die Bediensteten des Botanischen Gartens – insbesondere die Professoren Wilhelm Nultsch (geb. 1927) (Direktor von 1966 bis 1975) und Andreas Bertsch (geb. 1934) (Direktor von 1975 bis 1983) sowie Dr. Franz Seidel (wissenschaftl. Leiter) und Gerhard Zenk (techn. Leiter) -, die an der Aufsicht und den Arbeitsausführungen beteiligt waren.
Im Rahmen der 450 - Jahrfeier der Universität konnte der Garten am 1. Juni 1977 der Öffentlichkeit übergeben werden. Seine Verlegung und Neuanlage kostete 12,4 Mio. DM.
Die aus der alten Gartenanlage übernommene Gewächshausanlage wurde in der Folgezeit durch drei Neubauten ergänzt: Outbackhaus, Amazonashaus und Lorbeerwaldhaus. 1984 wurde auf Initiative der Abteilung für Vor- und Frühgeschichte im Landesamt für Denkmalpflege Hessen und des vorgeschichtlichen Seminars der Philipps-Universität ein Grabhügel, Bestandteil einer Gruppe von Hügelgräbern aus der jüngeren Bronzezeit um 1000 v. Chr., freigelegt und überdacht. 2007 wurde ein Indianerpfad eingeweiht; 2008 die "Grüne Schule" vorgestellt: Als außerschulischer Lern- und Bildungsort soll sie Kindern den Zugang zur Botanik und zum wissenschaftlichen Arbeiten eröffnen. Ihr Angebot deckt sowohl Projekttage und mehrtägige Kurse als auch thematische Führungen ab.

Melzheimer; Website des Gartens 
  
Publikationen
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