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Botanischer Garten der Universität Hamburg

Allgemein
BezeichnungBotanischer Garten der Universität Hamburg
UniversitätUniversität Hamburg
UniversitätsortHamburg
Museums- und SammlungsartNaturgeschichte/Naturkunde
Museums- und SammlungsformBotanischer Garten/Arboretum
SammlungsschwerpunktBiologie · Botanik
Externe Links
AdresseUniversität Hamburg
Institut für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie (IPM)
Ohnhorststr. 18
22609 Hamburg
ÖffnungszeitenFreigelände: Mo-So 9 - ca. 1,5 Stunden vor Sonnenuntergang (außer 24. und 31.12. sowie bei Glätte) Schaugewächshäuser: März bis Oktober: Mo-Fr 9 - 16.45 Uhr Sa, So, feiertags 10 - 17.45 Uhr November bis Februar: Mo-Fr 9 - 15.45 Uhr Sa, So, feiertags 10 - 15.45 Uhr
KontaktDr. Carsten Schirarend (Wissenschaftlicher Leiter)
carsten.schirarend@uni-hamburg.de
Telefon: +49 (0) 40 428 16 516
Stefan Rust (Kustos)
stefan.rust@uni-hamburg.de
Telefon: +49 (0) 40 428 16471
BeschreibungDer Botanische Garten ist mit seinen 25 ha Freigelände und den etwa 2.500 m² großen Schaugewächshäusern in erster Linie den Lehr- und Forschungsaufgaben des Instituts verpflichtet. Er unterhält wertvolle wissenschaftliche Pflanzensammlungen. Umfangreiche Pflanzenanzuchten, z.B. von Getreide für pflanzenphysiologische Forschungsarbeiten sowie die Bereitstellung von Unterrichtsmaterial für die botanischen Kurse gehören ebenso zu seinen laufenden Aufgaben. Eine alte Tradition ist auch die Belieferung Hamburger Schulen mit Pflanzen aller Art für den Biologieunterricht. Nicht zuletzt hat, wie in vielen anderen Gärten, auch die Erhaltung bedrohter heimischer Pflanzen starke Bedeutung gewonnen. Das auf diesen Kernaufgaben aufbauende Konzept rückt die Vermittlung der Biologie, Ökologie, Verbreitung und Verwandtschaft der Pflanzen gleichauf mit der Berücksichtigung kulturhistorischer Aspekte wie ihrer Nutzung und Verarbeitung in den Mittelpunkt. Die derzeitige Arbeit des Botanischen Gartens ist jedoch, nicht zuletzt auch durch den Verkauf der Schaugewächshäuser, gefährdet.

Die Systematische Abteilung ist auf einer Fläche von etwa 3,5 ha im Zentrum des Gartens angelegt. Ungeachtet ihrer geographischen und ökologischen Herkunft sind die Pflanzen hier ausschließlich nach dem Gesichtspunkt ihrer natürlichen Verwandtschaft in insgesamt 90 Einzelbeeten gruppiert.

Die pflanzengeographische Abteilung versucht die modellhafte Nachgestaltung von Lebensgemeinschaften und zeigt ausgewählte Pflanzen in erster Linie nach geographischen bzw. geobotanischen Gesichtspunkten. Ausgehend von den mitteleuropäischen Klimaverhältnissen stehen dabei die Gewächse aus den gemäßigten Klimaregionen der Erde (Nordamerika, Ostasien und Europa sowie südliches Südamerika) im Vordergrund. In einem separaten Alpinum werden Pflanzen aus den europäischen Hochgebirgen zusammengefasst. Grundsätzlich ist versucht worden, die Abteilung nur im Rückgriff auf Material definierter Wildherkünfte aufzubauen.

Die Abteilung Pflanze und Mensch versteht sich als Mosaik verschiedener Themengärten, die das Zusammenspiel biologischer Natur und menschlicher Kultur ausleuchten. Als „Historische und moderne Nutzpflanzen“ zusammengefasst, bilden Bauern- und Bibelgarten, Nutzpflanzen, Apothekergarten sowie Gift- und Medizinalpflanzen einen Schwerpunkt, an den sich weitere Themenkomplexe anschließen: zum einen die Darstellung künstlicher Auslese- und Züchtungsprozesse am Beispiel einzelner Zierpflanzen-Gattungen wie Rosen, Rhododendren und Heidekräutern, zum anderen auch Reviere wie die Grüne Schule, der Bereich Natur- und Artenschutz sowie der Duft- und Tastgarten. Sämtliche Themengärten sind in ein Netz von Zierbeeten eingebettet, die neben dem wissenschaftlichen auch den ästhetischen Reiz der Pflanze und entsprechende gestalterische Möglichkeiten vermitteln sollen. 
SonstigesRegelmäßige Führungen, Vorträge und Ausstellungen 
Stand der InformationenApril 2009
  
Bestände
Objektgruppen
Bedeutende Teilbestände
  • Bambus: 25 Arten; gegr. 1980
  • Bromeliaceae: 1.000 Arten; Schwerpunkte Mexiko, Guatemala, Venezuela
  • Citrus: 15 Arten; Teile der Sammlung als Erhaltungskultur; gegr. 1997
  • Cycadaceae: 70 Arten; Teile der Sammlung als Erhaltungskultur; gegr. 1821
  • Dahlien-Wildarten: 20 Arten; Schwerpunkt Mexiko; Erhaltungskultur; gegr. 1997
  • Disa: zehn Arten; Schwerpunkt Südafrika; gegr. 1975
  • Oenanthe conioides: Erhaltungssammlung; gegr. 1998
  • Deschampsia wibeliana: eine Art; Erhaltungssammlung; gegr. 2000
  • Isoetes-lacustris-Erhaltungssammlung: eine Art
  • Orchidaceae: 1.000 Arten; Schwerpunkt Venezuela; Teile der Sammlung als Erhaltungskultur
  • Rhamnaceae: 60 Arten; Teile der Sammlung als Erhaltungskultur; gegr. 1980
  • Aizoaceae: 2.000 Arten; Erhaltungskultur für wissenschaftliche Arbeiten; Sukkulenten-Schutzsammlung der IOS; gegr. 1969
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1979 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
GeschichteMit der Übergabe des Botanischen Gartens in Klein-Flottbek konnten 1979 fast ein Jahrhundert andauernde Bemühungen für eine Verlegung abgeschlossen werden. Nachdem die Lage des 1821 gegründeten Gartens am Stadtwall seit etwa 1900 einen Umzug nahe legte und die jüngst gegründete Universität Hamburg, die 1919 die Leitung des Gartens übernahm, zwar um eine Lösung bemüht war, verhinderte jedoch der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges die Konkretisierung möglicher Planungen.
Für die Internationalen Gartenbauausstellungen in den Jahren 1953 und 1963 konnte der Garten zwar zügig wiederaufgebaut werden, doch aus botanischer Perspektive bedeuteten die Gestaltungsarbeiten starke Eingriffe in den Pflanzenbestand. Im Vorfeld der erneuten Bewerbung für das Jahr 1973 sowie der Errichtung des Congress Centrums Hamburg (Baubeginn 1970) wurde daher der Beschluss gefasst, das stadtzentrale Gelände ganz der Gartenbauausstellung zu widmen und einen neuen Botanischen Garten zu gründen. Die gleichzeitig überfällige institutionelle Ausdehnung des Fachbereichs Biologie sollte davon ebenso profitieren, so dass man sich für den Bau eines umfangreich ausgestatteten „Bio-Zentrums“ an einem neuen Standort in Klein-Flottbek entschied. Nach dem ersten Spatenstich im Jahr 1971 konnte der Garten im Juli 1979 der Öffentlichkeit übergeben werden. Der Institutsumzug war 1981 vollständig abgeschlossen. 
  
Publikationen
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