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Jenaer Papyrussammlung

Allgemein
BezeichnungJenaer Papyrussammlung
UniversitätFriedrich-Schiller-Universität Jena
UniversitätsortJena
Museums- und SammlungsartGeschichte & Archäologie
Museums- und SammlungsformLehr- und Forschungssammlung
SammlungsschwerpunktÄgyptologie · Klassische Altertumswissenschaft · Papyrologie
Externe Links
AdresseFriedrich-Schiller-Universität Jena
Jenaer Papyrussammlung
Institut für Altertumswissenschaften
Fürstengraben 1
07743 Jena
ÖffnungszeitenFür Forschungszwecke nach Vereinbarung
KontaktProf. Rainer Thiel (Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Philologie/Gräzistik)
r.thiel@uni-jena.de
Telefon: +49 (0) 3641 944 800
Marius Gerhardt
marius.gerhardt@uni-jena.de
Telefon: +49 (0) 3641 944 800
BeschreibungDie vor dem Ersten Weltkrieg begründete Sammlung wurde ab 1918 durch einen der Gründungsväter der modernen Papyrologie, dem Jenaer Gräzisten Friedrich Zucker (1881-1973), betreut. Sie enthält heute rund 1.800 Papyri, 76 Tonscherben (Ostraka), drei Holztafeln, zwei Inschriften sowie ein Objekt aus Hadernpapier in griechischer, arabischer, lateinischer und koptischer Sprache. Die Objekte sind sowohl dokumentarischen, als auch literarischen Inhalts. 
Stand der InformationenJanuar 2013
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungErschlossen wurde die Sammlung zwischen 2003 bis 2009 durch das Papyrus-Projekt Halle-Jena-Leipzig. Bei diesem Vorhaben handelte es sich um ein gemeinsames von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziell unterstütztes Projekt der Papyrussammlungen in Halle, Jena und Leipzig. Die vorhandenen Papyri wurden restauriert, digitalisiert und erschlossen.
Um sie wissenschaftlichen Zwecken zu öffnen, wurden die erhobenen Daten in ein Content Management System eingebracht und stehen jedem Interessierten online zur Verfügung. 
Bedeutende Teilbestände
  • Papyri-Sammlung
  • Ostraka-Sammlung
  
Geschichte
Ereignisse
  • Zwischen 1904 und 1913 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteDie vor dem Ersten Weltkrieg begründete Sammlung wurde ab 1918 durch einen der Gründungsväter der modernen Papyrologie, den Jenaer Gräzisten Friedrich Zucker (1881-1973), betreut. Sie umfasste zunächst nur solche Stücke, die ihr im Losverfahren von dem deutschen Papyruskartell zugeteilt worden waren, das 1902 gegründet worden war. Diesem Papyruskartell gehörten verschiedene deutsche Universitäten und Museen an, die sich für die Tausende unerschlossener Papyri interessierten, die Ende des 19. Jahrhunderts von Ägypten nach Deutschland gelangt waren. Wie zu jedem Losverfahren ein Quäntchen Glück gehört, erhielten manche Universitäten besonders wertvolle Schriftstücke, andere dagegen nur Papyri mit Gerichtsbeschlüssen und amtlichen Schreiben.
Die Jenaer Uni zog zumindest ein gutes Los, denn unter den 110 zugeteilten Schätzen war ein griechisch verfasster Text, der eine kleine Sensation darstellte: der Irenäus-Papyrus. Das ursprünglich mehrseitige Stück, das nur noch aus Einzelteilen von wenigen Zentimetern Größe besteht, liegt heute – wie die meisten Papyri – in der Sammlung unter Glas. So können die einzelnen Papyrusfetzen am besten im Seitenformat angeordnet und aufbewahrt werden. Die kostbaren Reste enthalten zum Teil einen mythologischen Text, aber auch Stücke aus dem Werk des Lyoner Bischofs Irenäus (2. Jhdt. n. Chr.) gegen die Irrlehren der Ketzerei. Der griechische Originaltext war bis auf einige Zitate verlorengegangen, so dass man sich mit der ebenfalls aus dem Altertum stammenden lateinischen Übersetzung behelfen musste. Erstmals erforschte 1912 der damalige Jenaer Kirchenhistoriker Hans Lietzmann die griechischen Reste. Eine Neubearbeitung stammt von dem langjährigen Leiter der Sammlung, Fritz Uebel (1919-1975).

Webseite der Sammlung 
  
Publikationen
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