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Frau Professor Hilprecht Collection of babylonian antiquities

Allgemein
BezeichnungFrau Professor Hilprecht Collection of babylonian antiquities
UniversitätFriedrich-Schiller-Universität Jena
UniversitätsortJena
Museums- und SammlungsartGeschichte & Archäologie
Museums- und SammlungsformLehr- und Forschungssammlung
SammlungsschwerpunktArchäologie · Vorderasiatische Archäologie
Externe Links
AdresseInstitut für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients
Lehrstuhl Altorientalistik
Zwätzengasse 4
07743 Jena
ÖffnungszeitenDie Sammlung ist nicht öffentlich zugänglich.
KontaktProf. Manfred Krebernik
Manfred.Krebernik@uni-jena.de
Telefon: +49 (0) 3641 944 871
Prof. Johannes Hackl
johannes.hackl@uni-jena.de
Telefon: +49(0) 3641 9 44871
BeschreibungDie Hilprecht-Sammlung - entsprechend des testamentarisch bekundeten Willens Hilprechts eigentlich "Frau Professor Hilprecht Collection of babylonian antiquities" umfasst - ohne moderne Siegelabrollungen und Repliken - ca. 3.300 Einzelstücke (Keilschrifttafeln, archäologische Kleinfunde, "Zauberschalen" mit aramäischen Beschwörungen, islamische Fayence-Fliesen etc.), wobei die etwa 3.000 Keilschrifttexte den Großteil ausmachen. Die Sammlung ist nach dem Vorderasiatischen Museum in Berlin die umfangreichste ihrer Art in Deutschland. Bekanntestes Stück ist der häufig abgebildete Plan von Nippur aus der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr., der bislang älteste Stadtplan der Welt. Besonders wertvoll sind die zahlreichen literarischen und lexikalischen Texte in sumerischer und akkadischer Sprache. 
Stand der InformationenApril 2009
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungEs gibt handschriftliche Inventarbücher sowie einen digitalen Katalog. Die Sammlung ist am Projekt "Digital Libraries Initiative" des MPIWG in Berlin beteiligt. 
Bedeutende Teilbestände
  • Plan von Nippur aus der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr.
  • Sammlung von Arthur Ungnad (1879-1945)
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1925 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteDas Institut für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients an der Friedrich-Schiller-Universität Jena wurde 1996 gegründet; vorausgegangen war 1993 die Einrichtung der Lehrstühle für Altorientalistik bzw. für Semitistik und Islamwissenschaft. Die Universität hat damit eine bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende Tradition wiederbelebt, die mit den Namen hervorragender Orientalisten wie Johann Gottfried Eichhorn (1752-1827), Ludwig Gotthard Kosegarten (1758-1818) oder Johann Gustav Stickel (1805-1896) verknüpft ist. In Jena findet sich der Ursprung der deutschen Altorientalistik. Erstmals wurden hier durch den Alttestamentler Eberhard Schrader altorientalistische Lehrveranstaltungen abgehalten. Schraders Schüler Friedrich Delitzsch habilitierte sich 1874 in Leipzig für "Assyriologie" und etablierte damit die Wissenschaft von den Keilschriftsprachen und -kulturen als selbständige Disziplin. In Jena wurde die Orientalistik und insbesondere die Altorientalistik von 1909 bis 1919 durch Arthur Ungnad (1879-1945) vertreten. Zwischen 1919 und 1993 gab es, von einer kurzen Episode zu Beginn des Zweiten Weltkrieges abgesehen, keine orientalistische Professur mehr. Bereits Ungnad hatte für das Orientalische Seminar Keilschrifttafeln erworben.

1925 vermachte der deutsch- amerikanische Professor Hermann Hilprecht (1859-1925) seine altorientalischen Sammlungen der Universität Jena. Der aus Sachsen-Anhalt stammende Gelehrte war Professor für Assyriologie in Philadelphia und hatte als Philologe an den Ausgrabungen in Nippur, einer der bedeutendsten Städte des alten Mesopotamien, mitgewirkt. Nach seinem letzten Willen sollte die Sammlung zur Erinnerung an seine erste Frau, die 1902 in Jena verstorben war, "Frau Professor Hilprecht Collection of Babylonian Antiquities" genannt werden. Hilprechts Nachlass umfasste Keilschrifttexte fast aller Epochen und Textgattungen aus einem Zeitraum von annähernd 3.000 Jahren, ferner archäologische Kleinfunde und "Zauberschalen" mit aramäischen Beschwörungen. 1932/33 erhielt die Sammlung wichtigen Zuwachs aus dem Besitz von Hilprechts Schwester: Teile von Hilprechts schriftlichem Nachlass, seine Abrollungen altorientalischer Siegel sowie 87 islamische Fayence-Fliesen. Auch die Ungnad'schen Stücke wurden der Sammlung einverleibt.
Erster Leiter der Sammlung wurde 1929 Julius Lewy (1895-1963), bis dahin außerordentlicher Professor an der Universität Gießen. Er begründete als Publikumsorgan die Reihe "Texte und Materialien der Frau Professor Hilprecht-Collection" (TMH). Band I (1932) verfasste er selbst, der Doppelband II/III (1933) stammt von Oluf Krückmann, der damals Privatdozent in Jena war, Band IV (1934) von Bruno Meißner (Berlin), Band V (1935) von Alfred Pohl (Rom). Lewy wurde 1933 zusammen mit weiteren jüdischen Professoren aufgrund der nationalsozialistischen Gesetzgebung seines Amtes enthoben und emigrierte nach Paris. Sein Nachfolger wurde Oluf Krückmann.

Website der Sammlung 
  
Publikationen
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