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Sammlung antiker Kleinkunst und Gipsabgüsse griechischer und römischer Plastik

Allgemein
BezeichnungSammlung antiker Kleinkunst und Gipsabgüsse griechischer und römischer Plastik
UniversitätGoethe-Universität Frankfurt am Main
UniversitätsortFrankfurt (Main)
Museums- und SammlungsartGeschichte & Archäologie
Museums- und SammlungsformLehrsammlung
SammlungsschwerpunktArchäologie · Klassische Altertumswissenschaft · Klassische Archäologie · Kunst
Externe Links
AdresseJohann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
Archäologisches Institut
Grüneburgplatz 1 (Hauspostfach 146)
60629 Frankfurt am Main
ÖffnungszeitenÖffnungszeiten nur nach Vereinbarung
KontaktDr. Andrea Salcuni (Toreutik)
salcuni@em.uni-frankfurt.de
Telefon: +49 (0) 69 798 32277
Dr. George Watson
watson@em.uni-frankfurt.de
Telefon: +49 (0) 69 798 32285
BeschreibungDie Gipsabdrücke antiker Münzen entstammen größtenteils aus Arbeitsapparaten der Altertumswissenschaftler Richard Delbrück (1874–1957), Clemens Bosch (1899–1955) und Konrad Kraft (1920–1970). Sie wurden zu Forschungszwecken aus vielen Sammlungen des In- und Auslands zusammengetragen und stellen für spezielle numismatische Fragestellungen eine einmalige Dokumentation dar.

Die Bildkartei antiker Münzen ist als Arbeitsinstrument ebenfalls seit den 1960er Jahren entstanden und umfasst Abbildungen von den frühesten Elektronprägungen Kleinasiens bis zu den Münzen der Merowinger und byzantinischen Kaiser. Jede Karteikarte dokumentiert den „Steckbrief“ einer einzelnen Münze mit einem Foto. Das Archiv ist Abbild eines zentralen Bereichs akademischer Tätigkeit, dem Ordnen und Systematisieren, und bezeugt mit seiner Zusammensetzung die besonderen Forschungsinteressen in Frankfurt am Main.

Die Sammlung von Gemmenabdrücken wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Rom aus verschiedenen europäischen Sammlungen zusammengetragen. Sie sind auch in der Spezialforschung wenig bekannt und bilden eine Sammlung von historischem Wert.

Die Toreutikkartei ging aus dem wissenschaftlichen Nachlass von Aladar Radnoti (1913–1972), Lehrstuhlinhaber an der Goethe-Universität von 1962 bis 1972, hervor. Sie enthält Informationen und Fotos zu mehreren Tausend Metallgefäßen inner- und außerhalb der römischen Welt.

Das Bildarchiv Ernest Nash (1898–1974) ist ein Teil des Nachlasses des bekannten Fotografen archäologischer Monumente und Verfasser eines großen topographischen Bildlexikons zum antiken Rom und gelangte 1998 als Geschenk nach Frankfurt. Es bewahrt Originalaufnahmen und Negative von antiken Monumenten, zeitgenössischen Straßenszenen sowie Porträts bekannter Persönlichkeiten auf.

Einen besonderen Bestand stellen neben der im Rahmen von Bestimmungsübungen verwendeten römischen Gefäßkeramik auch die Funde aus einem römischen Schiffswrack dar, das Taucher vor Korsika geborgen haben. 
Stand der InformationenOktober 2017
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDie Bestände der Original- und Gipsabguss-Sammlung sind in einem Inventarbuch erfasst. Teile der Originalsammlung liegen auch in gedruckter Form vor: CVA, Frankfurt (1964 u. 1994); Katalog zu einer Ausstellung im Liebighaus (Hommel, 1991); Bestandskatalog der mykenischen Scherben (Mountjoy, 2008). (Stand: Mai 2009) 
Bedeutende Teilbestände
  • Originalsammlung
  • Gipsbguss-Sammlung
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1914 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteIm Jahre 1914 wurde die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt gegründet und mit ihr das Archäologische Institut und dessen Sammlung. Die Aufgabe des ersten Lehrstuhlinhabers war die Begründung eines archäologischen Seminars mit Bibliothek und Studiensammlung sowie die Aufstellung, Verwaltung und Mehrung einer Abguss-Sammlung. Hans Schrader (1896-1948), der schon an den Ausgrabungen von Priene in Kleinasien teilgenommen hatte und zum Zeitpunkt seiner Berufung Direktor der kaiserlichen Antikensammlungen in Wien war, wurde erster Lehrstuhlinhaber in Frankfurt. In seiner Zeit gelang ihm der Ausbau der Gipssammlung. In Schraders Konzept zum Ausbau der Sammlung zeigen sich deutlich die ästhetischen Maßstäbe seiner Archäologen-Generation: Der durch die Parthenonskulpturen erweckte und durch die Funde der großen Ausgrabungen des späten 19. Jahrhunderts geförderte Sinn für Originale setzte sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts bei den klassischen Archäologen durch. Die Universität reklamierte 1931 die Stellfläche der Abgüsse für sich und ordnete den Umzug in angemietete Räume der Unionsdruckerei an. Nachdem Ernst Langlotz (1895-1978) 1933 die Nachfolge Schraders angetreten hatte, wurden zunächst die in der Universität verteilten Gipse in die Sammlung zurückgebracht.Während des Zweiten Weltkrieges wurde der größere Teil der Sammlung zerstört.

Seit 1956 hat Gerhard Kleiner (1908-1978) die Sammlung insbesondere durch Beispiele archaisch-milesischer Plastik ergänzt. Unter der Obhut der Kustodin Dr. Ursula Mandel ist die Sammlung bis heute wieder auf 200 Stücke angewachsen. Da das Institut seit den Kriegsjahren keinen Etat mehr zur Vermehrung einer Abgusssammlung zur Verfügung hat, sind es neben der Vereinigung von Freunden und Förderern der Universität vor allem private Spender, die diesen Zuwachs ermöglichen. Seit dem Umzug in das IG Farben-Gebäude 2001 sind die Abgüsse in einem großzügigen Skulpturensaal mit Oberlicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

Website der Sammlung 
  
Publikationen
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