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Botanische Gärten der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Allgemein
BezeichnungBotanische Gärten der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
UniversitätRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
UniversitätsortBonn
Museums- und SammlungsartNaturgeschichte/Naturkunde
Museums- und SammlungsformBotanischer Garten/Arboretum
SammlungsschwerpunktBiologie · Botanik
Externe Links
AdresseBotanischer Garten der Universität Bonn
Meckenheimer Allee 171
53115 Bonn
ÖffnungszeitenSommerhalbjahr (1. April - 31. Oktober): täglich außer samstags von 9.00 - 18.00 Uhr Gewächshäuser: Mo-Fr 10.00 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr So und feiertags 10 - 17.30 Uhr Winterhalbjahr (1. November - 31. März) Mo-Fr 9.00 - 16.00 Uhr Gewächshäuser: Mo-Fr 10.00 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr So und feiertags 10 - 17.30 Uhr
Kontaktbotgart@uni-bonn.de
Telefon: +49 (0) 228 73 5523

Dr. Cornelia Löhne (Kustodin)
c.loehne@uni-bonn.de
Telefon: +49 (0) 228 73 5961
BeschreibungDer Botanische Garten der Universität Bonn ist einer der ältesten und mit seinem Pflanzenbestand auch einer der artenreichsten Gärten Deutschlands. Rund 11.000 Pflanzenarten werden auf ca. 12 Hektar kultiviert. Diese wertvolle Sammlung bietet Potential für die Erforschung der Pflanzenvielfalt und für die Erhaltung bedrohter Arten und Nutzpflanzensorten.

Ca. 7.000 Pflanzenarten sind hier für Forschung und Lehre beherbergt und, soweit dies mit der universitären Nutzung des Gartens vereinbar ist, für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf den Freilandanlagen, die aus einem parkähnlich angelegten Arboretum und verschiedenen Lehrabteilungen bestehen, werden ca. 3.000 Pflanzenarten aus den gemäßigten Breiten der Erde kultiviert. Mehrere Abteilungen sind auf jeweils systematische, geographische, historische und arzneipflanzliche Schwerpunkte ausgerichtet, während eine Biotopanlage die wichtigsten örtlich vorzufindenden Pflanzengemeinschaften ausstellt. Ökologische Zusammenhänge werden in der sogenannten Lehrabteilung vermittelt.
Die Schaugewächshäuser stellen etwa 4.000 Pflanzenarten auf ca. 2.500 qm Fläche aus. Der größtenteils öffentliche Komplex setzt sich aus elf mehrheitlich miteinander verbundenen Häusern zusammen; fünf kleinere Anzucht- und Sammlungshäuser sind der garteneigenen Nutzung vorbehalten. 
SonstigesFührungen im Sommerhalbjahr jeden 1. Montag und jeden 3. Mittwoch im Monat 
Stand der InformationenFebruar 2017
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDer Pflanzenbestand ist seit 1990 vollständig über ein Computersystem dokumentiert. Er ist sowohl über das Informationssystem Botanischer Gärten SysTax, als auch über den öffentlichen Gesamtkatalog der Botanischen Gärten der Bonner Universität abfragbar. Das Verzeichnis wird täglich ergänzt. Darüber hinaus wird derzeit an einer Fotodatenbank gearbeitet. (Stand März 2009) 
Bedeutende Teilbestände
  • Kapverden-Schutzsammlung, gegr. 1989
  • Amorphophallus: gegr. 1985; 22 Arten
  • Araceen des Mittelmeergebietes: gegr. 1975; 31 Arten
  • Araucaria: gegr. 2000; 17 Arten
    • Sammlung Nimsch
    • Arboretum Freiburg-Günterstal
  • Aristolochiaceae: gegr. 1992; 67 Arten
  • Erhaltungskultur Sophora toromiro: gegr. 1980; 1 Art
  • Historische Baumsammlung: gegr. 1818; 17 Arten; besonders vor 1890 gepflanzte Bäume
  • Geophyten Europas und Kleinasiens: gegr. 1980; 319 Arten
  • Karnivore: gegr. 1980; 229 Arten
  • Koniferen-Gattungen: gegr. 1960: 50 Arten
  • Proteaceae: gegr. 1970; 103 Arten; Besonderheiten: alte Banksia-serrata-Pflanzen
  • Rhipsalideen: gegr. 1987; weltweit bedeutende Sammlung; 58 Arten
  • 'Ursprüngliche' Angiospermen: gegr. 1995; 158 Arten
  • Velloziaceae: gegr. 1990; 22 Arten
  • Ackerwildkräuter und Ruderalpflanzen: 95 Arten; besonders heimische Arten; Erhaltungskultur
  • Getreide: gegr. 1965; 50 Arten; Erhaltungskultur
  • Helianthus-Wildarten: gegr. 1989; besonders Wildpflanzenverwandte von Nutzpflanzen; Erhaltungskultur; 17 Arten
  • Nutzpflanzen: gegr. 1867; 430 Arten
  • Pelargonien: gegr. 1997; 29 Arten
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1818 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteDer Preußischen Rhein-Universität (ab 1828 Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität) wurde mit ihrer Gründung im Jahr 1818 die ehemalige Schlossanlage Clemensruh übertragen. Der zum Inspektor berufene Wilhelm Sinning (1792-1884) und Gartendirektor Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck (1776-1858) begannen unmittelbar, also bereits im Vorlesungssemester 1818/19, mit den Planungsarbeiten für die Umgestaltung des Schlossparks in einen wissenschaftlichen Garten. Erste Erdarbeiten wurden im Januar 1819 durchgeführt und noch im gleichen Jahr über 6.100 Samenproben von ca. 3.000 Arten ausgesät. Ihre Herkunft spiegeln die akademischen Vernetzungen der Zeit wider: Unter anderem von Seiten des "Geheimen Raths von Göthe" erhielt der Garten 126 Proben von der berühmten Brasilien-Reise des Prinzen Maximilian zu Wied-Neuwied; hinzu kamen Hunderte von lebenden Pflanzen, unter anderem große Exemplare aus dem kurfürstlichen Altbestand des Schlosses Brühl; schließlich beinahe 300 Kakteen und andere Sukkulente aus der damals berühmten Sammlung des Fürsten Salm-Reifferscheid-Dyck. 1823 war die Bebauung in ihren Grundzügen abgeschlossen.

Entscheidenden Anteil an der Gründung erster botanischer Unterrichtssammlungen trug Johannes von Hanstein (1822-1880), der 1865 mit der Institutionalisierung des Bonner Botanischen Instituts berufen wurde und dort bis zu seinem Tod wirkte.

Das erste Gewächshaus, 1819 noch aus Holz errichtet, wurde 1851 durch eine neue Anlage aus Glas und Eisen ersetzt, die mit der Fertigstellung weiterer Gewächs- und Vermehrungshäuser bis 1880 (z.B. 1873 Großes Palmenhaus; 1878 Victoria-regia-Haus) in einen größeren Komplex mit schließlich 1.100 qm Nutzfläche integriert wurde.
Nach mehreren Geländeerweiterungen (1872; Anfang der 1880er) konnte sich der Garten zur Jahrhundertwende mit seinen noch heute bestehenden Ausmaßen nach Berlin als zweitgrößter Botanischer Garten Preußens präsentieren.

Während der Erste Weltkrieg nur den Erhalt der Bestände erlaubte, zogen die Folgen des Zweiten Weltkriegs die Neugestaltung des Gartens nach der Systematik Richard von Wettsteins (1863-1931) nach sich. Die Gewächshausanlagen konnten wieder aufgebaut werden und wurden erst 1978 außer Betrieb genommen, um zwischen 1979 und 1985 durch Neubauten ersetzt und 1988 nochmals um ein Karnivorenhaus ergänzt zu werden. Die gesamte Ausstellungsfläche misst nun ca. 2.500 qm.

Zuletzt konnte 1992 eine Biotopanlage zur Darstellung wichtiger heimischer Ökosysteme fertiggestellt werden. Im Oktober 2002 wurde der Botanische Garten der Universität mit dem Landwirtschaftlich-Botanischen Garten zu einer zentralen Betriebseinheit "Botanische Gärten der Universität Bonn" zusammengelegt und in "Nutzpflanzengarten am Katzenburgweg" umbenannt.

Barthlott, 1990; Barthlott und Lobin, 1990; Stoverock, 2003 
  
Publikationen
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