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Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität

Allgemein
BezeichnungBotanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität
UniversitätJohannes Gutenberg-Universität Mainz
UniversitätsortMainz
Museums- und SammlungsartNaturgeschichte/Naturkunde
Museums- und SammlungsformBotanischer Garten/Arboretum
SammlungsschwerpunktBiologie · Botanik
Externe Links
AdresseJohannes Gutenberg-Universität Mainz
Institut für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie
Anselm-Franz-von-Bentzel-Weg 9 b
55099 Mainz
Öffnungszeitens. Website
Kontaktomlor@uni-mainz.de
Telefon: +49 (0) 6131 39 22628

Dr. Ralf Omlor (Kustos)
omlor@uni-mainz.de
Telefon: +49 (0) 6131 39 22628
BeschreibungAuch der Pflanzenbestand des Botanischen Gartens am Fachbereich Biologie zählt zu den wissenschaftlichen Sammlungen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er umfasst etwa 9.000 verschiedene Pflanzenarten und -sorten aus fast allen Regionen der Erde, deren Herkunfts- und Sammlungsdaten exakt dokumentiert werden. Die Aufnahme und Weitergabe von Pflanzen erfolgt im Sinne der Biodiversitätskonvention (CBD) und unter strenger Beachtung nationaler und internationaler Artenschutzbestimmungen (CITES). Durch Erhaltungskulturen (ex situ) gefährdeter einheimischer Wildpflanzen leistet der Botanische Garten einen wertvollen Beitrag zur Bewahrung der Biologischen Vielfalt.

Der Botanische Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wurde im Jahr 1946 zunächst als reiner Forschungs- und Lehrgarten von Prof. Dr. Wilhelm Troll gegründet. Das Gartengelände hat eine Größe von etwa 90.000 Quadratmetern und umfasst neben dem großen Freilandbereich und dem Gewächshausareal noch die Biologische Abteilung im Innenhof der alten Naturwissenschaftlichen Fakultät sowie den Gesteinsgarten (Alpinum) an der Einfahrt Albert-Schweitzer-Straße. Schwerpunkte der Sammlungen sind das große Arboretum, das zu den artenreichsten Gehölzsammlungen in Deutschland zählt, eine naturnahe Nachbildung der Mainzer Sand-Flora, europäische Steppenpflanzen sowie die große Systematische Abteilung, in der die Pflanzen nach verwandtschaftlichen Kriterien, basierend auf molekularen Stammbäumen, gruppiert sind. Im Gewächshausbereich wird den tropischen Nutzpflanzen besondere Aufmerksamkeit gewidmet.

Ziel des Botanischen Gartens ist es, zur Erforschung und Erhaltung der Pflanzenvielfalt der Erde beizutragen. Dazu unterstützt der Garten mit seinen Sammlungen in vielfältiger Weise Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte im Fachbereich Biologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, aber auch in anderen Fachbereichen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Mit der Grünen Schule engagiert sich der Garten heute in starkem Maße in der Bildungsarbeit. Der Botanische Garten ist aber auch ein Ort der Entspannung und Muße auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Besucher sind herzlich willkommen! 
SonstigesEs finden das ganze Jahr hindurch öffentliche Führungen mit speziellen Themen statt, zu denen keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich sind. Die öffentlichen Führungen finden in der Regel an Sonntagen, um 11.00 Uhr statt.
Ausstellungen, Sonderveranstaltungen 
Stand der InformationenMärz 2009
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungCirca 90 Prozent der Sammlung sind in einer Datenbank erfasst. Die Erfassung der Bestände begann 2000 und wird kontinuierlich fortgesetzt. 
Bedeutende Teilbestände
  • Gehölze
  • Sukkulenten
  • Arzneipflanzen
  • Nutzpflanzen
  • Haus mit Klein-Annuellen (ca. 60 Arten)
  • Ceropegia (20 Arten)
  • Clematis (20 Arten)
  • Rosa (50 Wildarten)
  • Salix
  • Acer
  • Bedrohte Pflanzen in Rheinland-Pfalz (142 Arten), gegr. 1978
  
Geschichte
Ereignisse
  • Zwischen 1946 und 1955 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteDer Botanische Garten der Johannes Gutenberg-Universität wurde in den Jahren zwischen 1946 und 1955 angelegt. Dass er als Einrichtung der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz auf keine ausführliche Vorgeschichte verweisen kann, ist Folge der faktischen Aufhebung der Universität im Zuge der napoleonischen Besatzung des Rheinlandes ab 1798.
Mit der Wiedereröffnung der Universität im Jahr 1946 wurden die Planungen für die heutige Anlage bereits ausgearbeitet, ab 1950 realisiert und bis 1955 abgeschlossen. Das 8,5 ha große Areal, auf dem der Garten entstand, war zuvor landwirtschaftlich sowie zum Teil auch als militärisches Übungsgelände genutzt worden. Die wirtschaftlich schwierige Nachkriegssituation zwang sowohl die Mitarbeiter des Gartens als auch Studierende der Botanik dazu, sämtliche Aufbauarbeiten eigenhändig zu leisten. Wichtigstes Gründungsziel war die Bereitstellung von Pflanzen für die universitären Lehr- und Forschungsaufgaben, die unter dem ersten Direktor des Gartens, Prof. Dr. Wilhelm Troll (1897-1978), insbesondere auf die vergleichende Morphologie der unterschiedlichen Pflanzengruppen konzentriert wurden.
Um das Material für Trolls breit angelegte Studien zu kultivieren, wurde im Zentrum des Freilandgeländes eine große systematische Abteilung mit über 3.500 Einzelbeeten geschaffen, in der die Pflanzen nach verwandtschaftlichen Kriterien gruppiert sind. Die größte Fläche belegt das pflanzengeographisch orientierte Arboretum (30.000 qm), für das keine Fremdbestände übernommen, sondern alle Gehölze vor Ort gesetzt wurden. Bis Mitte der 1950er Jahre konnte auch das geographisch gegliederte Alpinum und der Bau einer großen, 130 Meter langen Pergola als Mittelpunkt der Biologischen Abteilung abgeschlossen werden. 1964 wurde ein Gartenherbar begründet, das inzwischen zu einem Generalherbar ausgeweitet worden ist; mit der weiteren Zeit wurden auch eine Mutanten- sowie eine Arzneipflanzenabteilung eingerichtet. Eine Geländeerweiterung um ca. 1,5 ha ermöglichte ab 1986 die Gründung einer Steppenanlage, die mit der Nachbildung des „Mainzer Sandes“ nicht nur regional ausgerichtet ist, sondern auch südosteuropäisch und asiatische Pflanzenräume präsentiert.
Das erste Gewächshaus entstand im Jahr 1948, zwei weitere Häuser konnten 1952 gebraucht erworben werden. Das bis heute höchste Gewächshaus, der so genannte "Verbinder" (Haus 13), kam im Jahr 1954 hinzu. Während das Freiland des Botanischen Gartens von Beginn an Besuchern offen stand, waren die Gewächshäuser nie als "Schauhäuser" angedacht worden. Erst zu Beginn der 1990er Jahre wurden sie vom derzeitigen Leiter des Gartens, Prof. Dr. Joachim W. Kadereit, für Studierende und Besucher geöffnet. In der Folge konnte durch die Umgestaltung des Sukkulentenhauses (1997) und durch den Neubau eines Tropenhauses (1999) nicht nur die überdachte Fläche erweitert werden, sondern auch die Besucherattraktivität der Gewächshausanlage gesteigert werden. In jüngster Zeit erst wurden der "Verbinder" und das Cycadeenhaus (Haus 17) umgestaltet.

Hecker; Website des Gartens 
  
Publikationen
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