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Karten- und Bildsammlung des Geographischen Instituts

Allgemein
BezeichnungKarten- und Bildsammlung des Geographischen Instituts
UniversitätHumboldt-Universität zu Berlin
UniversitätsortBerlin
Museums- und SammlungsartNaturwissenschaft & Technik
Museums- und SammlungsformLehrsammlung
SammlungsschwerpunktGeographie · Geologie · Geowissenschaften · Geschichtswissenschaft · Kartographie
Externe Links
AdresseMathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Geographischen Institut
Rudower Chaussee 16
12489 Berlin
Öffnungszeitensiehe dazu: Link aktuelle Öffungszeiten und Ansprechpartner Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum: auf Nachfrage
Kontaktkathrin.trommler@geo.hu-berlin.de
Telefon: (030) 20936828

Kathrin Trommler
kathrin.trommler@geo.hu-berlin.de
BeschreibungDie ursprüngliche Kartensammlung des Geographischen Instituts befindet sich mittlerweile an zwei Standorten. Der "jüngere" Teil ist seit September 2003 am Geographischen Instituts auf dem Campus Adlershof in der Rudower Chaussee 16 zu finden. Der "ältere" Teil befindet sich seit 2019 in der Universitätsbibliothek.

Die Sammlung umfasst ca. 100.000 Karten, darunter etwa 3.000 Blatt, die älter als 150 Jahre sind. Neben den gedruckten Karten verfügt das Geographische Institut über Atlanten, Globen, Wandkarten und Reliefs. Weiterhin gbit es mehr als 1.000 Fotografien. Es handelt sich dabei insbesondere um großformatige Aufnahmen von Landschaftsformen der Erde sowie um Porträtaufnahmen historisch bedeutender Wissenschaftler der Geografie. Daneben findet sich der Nachlass von Albrecht Penck im Bestand der Sammlung. 
Stand der InformationenMärz 2019
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDie Kartenblätter werden seit 1980 fortlaufend in einer öffentlichen Filemaker-Datenbank erfasst; ca. 90% des Bestandes sind bereits erschlossen und digitalisiert. (Stand: März 2009) 
Bedeutende Teilbestände
  • Nachlass von Albrecht Penck (1858-1945)
  • Rara-Sammlung: Katalanische Portolankarte des Rafael Soler (1. Hälfte 15. Jh.); frühe, z.T. handkolorierte und mit persönlicher Widmung versehene, thematische Karten wie z.B. "Distribution of the population of Brit. Islands" (1841), "Illustrations of the Statistics of the British Islands" (1851)
  • Sammlung von Messtischblättern des preußischen Staates und der kleineren Bundesstaaten
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1887 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteDen Grundstock der Sammlung bildete die aus etwa 1.800 Karten bestehende Sammlung von CARL ZÖPPRITZ (1838-1885) aus Königsberg i.Pr., von dessen Witwe sie im Jahre 1887 käuflich erworben wurde. Die für den Lehrbetrieb bestimmte Sammlung wurde zunächst nur unbedeutend vermehrt, sie umfasste am 31.3.1889 erst 46, am 31.3.1899 140 Nummern. Seit April 1900 war OTTO BASCHIN als Kustos am Geographischen Institut, welches im Jahre 1902 aus der alten Bauakademie am Schinkelplatz Nr. 6 in die Georgenstr. 34/36, im März 1931 in die Universitätsstr. 3b, verlegt wurde, tätig. Unter seiner Leitung erfolgte der systematische Ausbau der Sammlung. Die wichtigsten topographischen und geologischen Kartenwerke der deutschen Bundesstaaten sowie einiger benachbarter Staaten (insbesondere Österreich-Ungarn und der Schweiz) wurden teils als Geschenke der betreffenden Behörden überwiesen, teils durch Kauf erworben. Hervorzuheben ist hierbei als größtes Kartenwerk die 2810 Blätter umfassende Sammlung der Meßtischblätter des preußischen Staates und der kleineren Bundesstaaten, die von der königlichen Bibliothek zu Berlin dem Institut übergeben wurde. Durch die zahlreichen Neuanschaffungen war die Sammlung am 31.3.1909 auf 739 Nummern mit mehr als 18.000 Blättern und ca. 300 Atlanten angewachsen. Ein alphabetischer und ein Sachkatalog sowie ein Autorenregister standen zur Verfügung. Als besonders vorteilhaft erwies sich die räumliche Verknüpfung mit dem Institut/Museum für Meereskunde (Georgenstr. 34/36), so dass sowohl die Bibliotheken und Sammlungen, als auch das Fachpersonal zu beiderseitigem Nutzen eingesetzt werden konnten.

Während des Krieges erfolgte eine nahezu komplette Auslagerung vor allem in die Mansfeldischen Bergwerke, von wo aus noch in den 50-er Jahren Kartenkisten an das Geographische Institut zurückgesandt wurden. Im Gegensatz zum Museum, dessen Ruine im Jahre 1956 schließlich abgerissen wurde, wies das Geographische Institut nur geringfügige Kriegsschäden auf. Für den Neuaufbau der Sammlung waren insbesondere CHARLOTTE PAPE sowie JOACHIM MARCINEK verantwortlich. Die alten Kataloge blieben unauffindbar, so dass neue Verzeichnisse nach dem Regionalprinzip angelegt wurden. Verlustquoten konnten demzufolge nicht ausgewiesen werden. Bedingt durch die Zerstörung des Institutes/Museums für Meereskunde wurde auch ein Teil der dort vorrangig aus Seekarten bestehenden Sammlung vom Geographischen Institut der Humboldt-Universität übernommen. Über den Verbleib der besonders wertvollen Unikate und Rara (z.B. eine fünfbändige Ausgabe von "The English Pilot") ist jedoch nichts bekannt. Ca. 3500 Blätter dieser Sammlung wurden später dem Armeemuseum in Potsdam übergeben.

Im Jahre 1968 erfolgte im Rahmen der 3. Hochschulreform der DDR die Gründung der Sektion Geographie, in deren Folge auch die Wirtschaftsgeographie (vormals in der Spandauer Straße) in das Gebäude Universitätsstraße 3b zog. Da jedoch nicht ausreichend Räume zur Verfügung standen, wurde der historische Teil der Kartensammlung, dem Benutzer unzugänglich, in den Keller des Hauses verlagert. Auch nach dem im Februar 1994 erfolgten Umzug des Geographischen Institutes in die Chausseestr. 86 musste wieder ein beachtlicher Teil der Sammlung unter nicht optimalen Bedingungen im Keller untergebracht werden, so dass viele Kartenblätter Schaden genommen haben.

Die Sammlung wird gegenwärtig von GERD SCHILLING, der seit März 1980 als Kartograf im Institut tätig ist, betreut. Auch die bis dato unerschlossenen Teile der Sammlung sind nunmehr zugänglich und rechnergestützt recherchierbar. Für die Erfassung der Daten waren insbesondere GESINE und GÜNTHER HENKE, von 1990 bis 2005 Mitarbeiter im Geographischen Institut, zuständig. Mehr als 90 000 Datensätze wurden bearbeitet.

Seit September 2003 befindet sich die Kartensammlung des Geographischen Instituts auf dem Campus Adlershof in der Rudower Chaussee 16. 
  
Publikationen